Frage:
Welches ist Euer liebstes Zitat/Gedicht von Hermann Hesse?
Zigeunerlieschen
2006-06-27 04:24:54 UTC
bitte mit Link - Danke
Neun antworten:
anonymous
2006-06-27 04:28:13 UTC
http://www.bibliomaniac.de/hesse/prim/poem1.htm

http://www.fa-kuan.muc.de/HESSE.HTML
tirreg
2006-06-27 11:27:59 UTC
Die Welt,Freund Govinda,ist nicht unvollkommen,oder auf einem langsamen Wege zur Vollkommenheit begriffen:nein,sie ist in jedem Augenblick vollkommen.



Hermann Hesse,Siddhartha
??pussi ??
2006-07-03 14:24:48 UTC
An einem Grabe

Er sehnte sich nach Ruhe, Stille, Nacht,

Wir wissen nur, daß er ein Leid verbarg

Und müde war. Wir haben ihn im Sarg

Gebettet und zum stillsten Ort gebracht.



Ihn birgt und schützt die tiefe Grube nun

Vor Welt und Zeit. Da soll der Müde Mann

Sein Weh vergessen und in Frieden ruhn.

Wohl ihm, der dieser bittern Zeit entrann!



Uns andern bleibt vor Lärm und Krieg der Welt

Von ihrer Todesangst und bittern Not

Noch unser Teil, und Leid ist unser Brot

Bis auch für uns der bange Traum zerschellt.



Dann wird, so glauben wir, das Gleichgewicht,

Der Wert und Sinn der Welt uns wieder tragen,

Es wird des Menschen Bildnis wieder licht.

Und wird des Vaters ewige Züge tragen.
anonymous
2006-06-27 16:24:13 UTC
Im Nebel



Seltsam, im Nebel zu wandern!

Einsam ist jeder Busch und Stein.

Kein Baum sieht den andern

jeder ist allein.



Voll von Freunden war mir die Welt.

Als mein Leben noch licht war,

nun, da der Nebel fällt,

ist keiner mehr sichtbar.



Wahrlich, keiner ist weise,

der nicht das Dunkel kennt,

das unentrinnbar und leise,

von allen ihn trennt.



Seltsam, im Nebel zu wandern!

Leben ist Einsam sein.

Kein Mensch kennt den anderen,

jeder ist allein.
anonymous
2006-06-27 15:14:50 UTC
Wie jede Blüte welkt

und jede Jugend dem Alter weicht,

blüht jede Lebensstufe,

blüht jede Weisheit auch und jede Tugend

zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.

Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe

bereit zum Abschied sein und Neubeginne,

um sich in Tapferkeit und ohne Trauern

in and're, neue Bindungen zu geben.

Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,

der uns beschützt und der uns hilft zu leben.

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,

an keinem wie an einer Heimat hängen,

der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,

er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten!

Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise

und traulich eingewohnt,

so droht Erschlaffen!

Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,

mag lähmender Gewohnheit sich entraffen.

Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde

uns neuen Räumen jung entgegen senden:

des Lebens Ruf an uns wird niemals enden.

Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!





ist das schönste gedicht, dass ich kenne!
anonymous
2006-06-27 14:49:04 UTC
Dieses hier finde ich sehr schön:



Stufen



Wie jede Blüte welkt und jede Jugend

Dem Alter weicht, blüht jede Lebensstufe,

Blüht jede Weisheit auch und jede Tugend

Zu ihrer Zeit und darf nicht ewig dauern.

Es muss das Herz bei jedem Lebensrufe

Bereit zum Abschied sein und Neubeginne,

Um sich in Tapferkeit und ohne Trauern

in andre, neue Bindungen zu geben.

Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,

Der uns beschützt und der uns hilft zu leben.



Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,

An keinem wie an einer Heimat hängen,

Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,

Er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten.

Kaum sind wir heimisch einem Lebenskreise

Und traulich eingewohnt, so droht Erschlaffen,

Nur wer bereit zu Aufbruch ist und Reise,

Mag lähmender Gewöhnung sich entraffen.



Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde

Uns neuen Räumen jung entgegensenden,

Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden ...

Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!



http://www.bibliomaniac.de/hesse/prim/poem1.htm

Suuuuuuper Seite über die Werke Hesses

:o)
kerstin75bln
2006-06-27 06:17:55 UTC
das ist mein Lieblingszitat...



Wenn wir einen Menschen glücklicher und heiterer machen können, so sollten wir es in jedem Fall tun, mag er uns darum bitten oder nicht.



- Hermann Hesse, Das Glasperlenspiel
jay_f_sebastian
2006-06-27 05:03:14 UTC
Jede Nacht



Jede Nacht der gleiche Jammer,

Erst getanzt, gelacht, gesoffen,

Müde dann in meine Kammer

Und ins kühle Bett geschloffen.

Kurzer Schlaf und langes Wachen,

Verse aufs Papier geschrieben,

Brennende Augen wund gerieben,

Lieber Gott, es ist zum Lachen!

Zwischen Träumetrümmern lieg ich,

Wünsche dieser Qual ein Ende,

In zerwühlten Kissen schmieg ich

Heiße Wangen, feuchte Hände,

Schütte Whisky in die Kehle,

Und in den verlorenen Schlünden

Jammert die erstickte Seele.

Irgendwo aus Höllengründen

Kommt der Morgen dann geschlichen,

Und der Tag mit fürchterlichen

Augen stiert auf meine Sünden.
anonymous
2006-06-29 08:44:14 UTC
?


Dieser Inhalt wurde ursprünglich auf Y! Answers veröffentlicht, einer Q&A-Website, die 2021 eingestellt wurde.
Loading...